Mittwoch, 28. März 2012

Phnom Penh - Teil 1


Wir entschlossen uns kurzerhand dagegen nach Kratie (Mekong-Delphine) zu fahren, da deren Sichtung wohl reine Glücksache ist, und die Fahrt von Kampong Cham aus 4,5h hin und dann weiter nach Phnom Penh 8h gedauert hätte... Außer den Delphinen gibt es in dem verschlafenen Nest wohl auch nichts zu sehen....

Also ging's weiter nach Phnom Penh. Bei unserer Ankunft wurden wir sofort von einem Tuk Tuk Fahrer als Geiseln genommen. Schon hier merkten wir die Hochpreisigkeit der Hauptstadt, da er pauschal 4$ wollte, um uns zum Hotel zu bringen... Wir handelten ihn auf 3$ runter – der Trip dauerte ca. 8 Minuten ;-(

Alan hatte uns das Indochine 2 vorgeschlagen. Wie in Phnom Penh so üblich, lässt man sich vorher erstmal das Zimmer zeigen. Fazit: Indochine 2 ging mal gar nicht – 20$ für ein schmuddeliges Zimmer ohne Fenster. Argh... erster Eindruck von Phnom Penh: negativ bis unerträglich. Der Tuk Tuk Fahrer fuhr uns noch zu 2 weiteren „Hotels“ im Umkreis von 500 Metern. Christian blieb im Tuk Tuk, ich schaute mir die Zimmer an... Fazit: Wääääähhhhh. In dem Einen wurden mir zwei Zimmer gezeigt – eins für 15$ ohne Fenster, eins für 20$ mit, die entweder noch bewohnt oder noch nicht bezugsfertig waren... ich weiß es nicht, ich ging aus beiden wieder rückwärts raus....
Das letzte „Hotel“ - Angkor Mithona – sah von außen ganz nett aus, schöne Terasse zum draußen sitzen, und das Zimmer war annehmbar – dachten wir...
Als wir eingecheckt hatten und die A/C anschalteten, kam der abgestandene Rauchergeruch erst richtig zur Geltung... Das „Bad“ hatte als eine Wand eine Alutreppe, die ins nächste Stockwerk führte und die „Dusche“ war so angebracht, dass erstmal die komplette Toilette samt Klopapier gebadet wurde, sobald man das Wasser einschaltete... Und das Zimmer ging zur Straße raus – laut, sooo laut... die ganze Nacht... und in der Matratze war jede Feder zu spüren.
Zudem war unser „Hotel“ wohl auch ein beliebter Ort für *** Touristen. Als wir auf der Restaurantterasse saßen, saßen an den Nebentischen einige – um nicht zu sagen widerliche- Typen samt unglücklich aussehender kambodschanischer Begleiterinnen... say no more....

Wir überstanden eine Nacht dort und suchten uns via Tripadvisor beim Frühstück etwas anderes.
Mittags kamen wir im „Le Safran La Suite“ an – und unser Hauptstadtaufenthalt nahm eine glückliche Wendung. Natürlich kann man jetzt als Budget-Reisender sagen: „Wahhhhh – 45$ die Nacht?! Da nehm ich doch lieber ein 20$ Siffzimmer“ Nope. Bei den 45$ war ein reichhaltiges Frühstück dabei, womit man sich schonmal an die 10$ spart – die bei den 20$ Siffzimmern halt noch oben drauf kommen. Plus: Wir hatten ein richtiges Bad – mit Dusche, ohne Alutreppe, einen Pool, eine Nebenstraße ohne Lärm und äußert zuvorkommendes Personal.... Achja, zudem ein rauchfreies Zimmer und nen Balkon... 15$ mehr = 100000% mehr Wohlfühlen ;-)

Vorher:

Die Alutreppe durchs Bad....

Siffzimmer mit nikotingelben Vorhängen - ursprünglich waren die wahrscheinlich mal weiß....


Nachher:




Nachdem wir die Hotelsituation geklärt hatten, war Phnom Penh dann gar nicht mehr so der Tiefpunkt ;-)
Was wir so alles gemacht haben, folgt dann beim nächsten Blog....

Kommentare sind übrigens total super und wir freuen uns immer wie die Schnitzel wenn wir einen sehen ;-)

Kampong Cham 21/3 -23/3


Unsere nächste Station nach Siem Reap war Kampong Cham. Wir wurden um 7:00 an der Cashew Nut abgeholt und zur Busstation gebracht. Der Bus fuhr 45 Minuten später gen Süd-Osten. Nach 6h waren wir in Kampong Cham und wurden für 2$ von einem Tuk Tuk Fahrer zum Hotel gebracht – das vllt 1km vom Busbahnhof entfernt lag.
Unser Hotel war das Monorom Vip – direkt am Mekong – und für 25$ hatten wir ein großes und zugleich unglaublich puffiges Zimmer mit Balkon und Flussblick. Und um 23:30 und 01:00 morgens klingelten in der ersten Nacht jeweils zwei überstylte Frauenpärchen zwecks "Massage"... Keine Ahnung, ob der vorherige Zimmergast sehr aktive Nächte hatte, und die nicht wussten, dass wir nun da drin sind, oder ob der "Kunde" ihnen die falsche Zimmernummer gesagt hatte... Auf jeden Fall nicht lustig...



CashewNut-Alan hatte uns vorgeschlagen uns beim Mekong Hotel Fahrräder auszuleihen und auf die Insel im Mekong einen Kilometer weiter zu radeln. Gesagt, getan ;-)
Um auf die Insel zu kommen fährt man (mit Rad, Roller oder Auto) über eine Bambusbrücke, die zu Beginn der Regenzeit fortgespült wird und zum Beginn der Trockenzeit wieder aufgebaut wird.
Die Brücke ist ein Wagnis – aber da auch die größten der Lexus Geländewagen darüberfuhren, war die Angst in den Fluten zu versinken nicht ganz so groß ;-)




Apropos Lexus: Kambodscha ist das Land der riesigen Geländewagen. In Battambang fielen uns schon die 3-5 Lexus auf, die zwischen den ganzen Toyota Camrys die Straßen beherrschten. In Siem Reap kamen zu den Lexus noch Nissans und Toyotas dazu. Auch der ein oder andere Dodge kam dazu. In Phnom Penh sahen wir dann auch noch Cayennes... Keine Ahnung, ob die größten der verschiedenen Geländewagen hier nichts kosten, oder ob's die beim Hausbau dazugibt, aber sieht man sich so die Masse an neuen Geländewagen an, kommt man doch glatt auf die Idee, dass es den Leuten hier gar nicht so schlecht gehen kann... Oder die kosten hier doch nur 5k *g*

Zurück zum Thema:
Die Insel auf der wir ca. 3h herumradelten heißt Kaoh Pan. Rechts und links der Straße reihten sich die Hütten aneinander und jedes Kind schrie uns ein „Hello“ „What's your name“ hinterher ;-)
Die Insel war richtig schön und idyllisch. Nachmittags braute sich noch ein heftiger Sturm zusammen, der die Rückfahrt etwas schwergängig und sehr staubig machte.



Nach unserer Radeltour gingen wir in das Smile Restaurant (NGO) gleich neben unserem Hotel. Dort gab es den allerbesten Mangoshake ever!!!

Am nächsten Tag machten wir einen Tuk Tuk Ausflug zu Nokor Wat. Das ist ein angkorianischer Tempel aus dem 11. Jahrhundert, dessen Ruinen einen neu gebauten Tempel beherbergen. Sehr schön, aber nach den ganzen Tempeln, die wir schon gesehen hatten, auch kein wirkliches Highlight ;-)




Nach dem Tempel fuhr unser Tuk Tuk Fahrer uns über den Mekong, hinaus aus der Stadt zu einer Gummiplantage. Tausende von Gummibäumen, aus denen der Gummi troff...
Im Anschluss schauten wir uns die Fabrik an, in der der Gummi verarbeitet wird.
Das sind mal Sicherheitsstandards ;-) Zumindest gab es ein „Safety First“ Schild *g*






Da Christian einen leichten Sonnenstich von unserer Radltour am Vortag hatte, ließen wir es dann auch gut sein und fuhren zurück ins Hotel.

Nach einem tollen Frühstück im Smile Restaurant ging es am nächsten Tag weiter nach Siem Reap.

Samstag, 24. März 2012

Preah Vihear 19/03


Preah Vihear ist ein alter Bergtempel an der Grenze zu Thailand – Thailand und Kambodscha haben in den letzten Jahren immer wieder Feuergefechte um den Tempel gehabt.
Die Cashew Nut hatte uns im Vorfeld einen Fahrer organisiert, der uns dort hinbringt.
Auf dem Weg in den Norden fuhren wir erstmal zum Tempel Beng Melea – er liegt ungefähr eine Stunde von Siem Reap entfernt.

Von all den Tempeln, die wir bisher sahen, war dieser der aufregendste. Als wir ankamen, flossen wir erst einmal mit dem Strom hunderter koreanischer Touristen mit. Diese sind laut Leng hier am häufigsten vertreten. Was uns an den Koreanern aufgefallen ist, ist, dass sie unglaublich unfreundlich und unaufmerksam sind. Nach dem Motto – wir sind hier, der Rest kann warten. Die kommen auch nicht einzeln, sondern immer Busseweise. Laufen einem ins Bild, gehen nicht zur Seite, sind unglaublich g'schreiert... wirklich einfach nur furchtbar. Scheinbar ist es auch so, dass die in Kambodscha kein Geld stehen lassen. Die Reisen werden durch Koreaner geplant, sie steigen in koreanischen Hotels in Siem Reap ab und essen auch nicht außerhalb. Die Kambodschanische Regierung hat wohl zumindest unterbunden, dass sie auch noch ihre eigenen Guides mitbringen, damit wenigstens die einheimischen Guides noch ein wenig von den Massen profitieren können.
Naja, wie auch immer... überall immer sehr viele Koreaner....
Zurück zu Beng Melea:
Super schöner Tempel ;-) Wir kamen am Eingang an, und eine steile Holztreppe führte auf's Gelände – vollgepackt mit... na?!... Koreanern... Also gruben wir unsere nicht vorhandenen Bergsteiger Fähigkeiten aus und kletterten neben der Treppe über Trümmer den Hang hoch. Das bescherte uns sogleich die Aufmerksamkeit einer Apsara Mitarbeiterin.
Apsara = Authority for Protection & Managment of Angkor & Siem Reap Region.
Unsere unglaublich nette einheimische Führerin zeigte uns Beng Melea abseits der Touri Routen – das hieß aber auch zugleich, dass sehr viel Kletterei involviert war. Der Tempel ist auch größtenteils eingefallen, daher war die Wegfindung schon recht abenteuerlich – aber hat richtig viel Spaß gemacht.














Koh Ker
Koh Ker war die Hauptstadt, bevor es Angkor gab. Ein riesiges Areal von kleineren und größeren Tempeln, von denen wir nur die Hauptattraktionen anschauten- in völliger Ruhe.
2 Stunden Fahrtzeit von Siem Reap bedeuten gleichzeitig auch keine Reisegruppen – freu ;-)












Als wir mit der Tempelpyramide fertig waren, gab es vor der Anlage noch Essen für uns und unseren Fahrer. Und es fing an zu nieseln – wohlgemerkt, hier ist gerade Trockenzeit.... - dann fing es an zu regnen, und dann schüttete es... und hörte nicht mehr auf. Die 20 Minuten Rückfahrt über Matschstraßen bis zur Hauptstraße waren abenteuerlich. Und nachdem wir dann schon um 15:00 in Preah Vihear ankamen, dachten wir uns, ein Tag hier, bei dem Wetter, ohne jegliche Aussicht reicht auch. Eigentlich hatten wir nämlich geplant, hier zu übernachten und den Sonnenaufgang auf dem Tempelberg zu verbringen. Da aber außer schlechtem Wetter nichts zu sehen war, dachten wir uns, was soll's, wir gurken rauf zum Tempel und dann wieder zurück nach Siem Reap.

Für die Fahrt auf den Berg mietet man entweder den Rücksitz eines übermotorisierten Zweirads, oder einen Jeep. Da es – oh Wunder – mal wieder regnete, entschieden wir uns für den Jeep. Die Fahrt hoch ist schon mal ein Erlebnis. Und der Tempel oben ist ein Traum. Ohne Wolken wäre die Sicht über Kambodscha der absolute Hammer gewesen – bei dem Wetter, nicht ganz so toll. Aber auch der Tempel an sich ist noch in erstaunlich gutem Zustand und sehr schön.
















Nach 3,5 Stunden Fahrt waren wir dann wieder in Siem Reap und besuchten dort noch die Party Meile ;-)